Die Frage ist so alt, wie es vollgefederte Mountainbikes gibt (nachfolgend Fullys genannt). Also ziemlich genau seit 1988 fragen sich Mountainbiker, ob sie besser mit einem Hardtail oder einem Fully das Gelände durchfahren. Wie bei allen komplexen Zusammenhängen, kann man auch diese Frage nicht mit ja oder nein beantworten, sondern muss differenzieren. In diesem Fall kommt es eindeutig auf die Ambitionen des Fahrers an.
Der Einsteiger oder preisorientierte Mountainbiker oder jemand, der erstmal schauen möchte, ob das Mountainbiken sein Sport werden könnte, und auch Sportler mit stark begrenztem Budget, sollten mit einem Hardtail anfangen. In Preisklassen zwischen 700-1200 Euro gibt es Räder, die auch längerfristig einen normalen MTB-Einsatz ermöglichen.
Für alle, die mehr Geld ausgeben können und wollen, ist die Gegenüberstellung MTB-Hardtail zu MTB-Fullsuspension interessant.
Das MTB-Hardtail:
Wenn man MTBs in der gleichen Preisklasse vergleicht, ist das Hardtail zumeist 1,5-2 kg leichter und durch die einfachere Konstruktion des Rahmens und das Fehlen eines Dämpfers zudem mit hochwertigeren Komponenten ausgestattet. Die Klettereigenschaften sind durch das geringere Gewicht etwas besser. Das Fahrverhalten bergab ist jedoch bei höheren Geschwindigkeiten, durch das ungefederte Hinterrad deutlich unruhiger und nervöser. Durch das springende Hinterrad ist auch die Bremsleistung bergab schlechter, da ein Rad in der Luft nicht gebremst werden kann. Nicht zu vernachlässigen ist die größere Ermüdung des Fahrers bei längeren Bergab-Passagen, wie z.B. einer Tour in den Alpen. Denn schon bei kleineren Unebenheiten wie Wurzeln und Schlaglöchern, muss der Fahrer des Hardtails schneller aus dem Sattel um diese Schläge abzufedern.
Das MTB-Fullsuspension:
Bei den „Fullys“ gibt es natürlich große Konstruktionsunterschiede, auf die in diesem Blog-Artikel nicht speziell eingegangen werden soll. Wenn wir von einem modernen 29er „Fully“ mit 100-120mm Federweg ausgehen ist der Gewichtsunterschied zum MTB-Hardtail nicht so groß, wie bei Enduro oder Freeride-Maschinen mit teilweise 150-160 mm Federweg und auch die Antriebsverluste sind eher minimal bis gar nicht spürbar. Gute Modelle sind bergauf auch mit offenem Dämpfer fahrbar und bieten sogar eine etwas bessere Traktion am Berg bei losem Untergrund.
Bergab zeigt sich dann der große Unterschied – durch den gefederten und gedämpften Hinterbau springt das Hinterrad nicht. Das MTB ist bremsbar und hält besonders in schnellen Kurven seine Spur, ohne durch ein springendes Hinterrad aus der Kurve getragen zu werden.
Der Fahrer ermüdet auf längeren Touren weniger, weil er nicht gegen die Schläge anarbeiten muss, was wieder Vorteile bei der Koordination hat.
Geiles MTB-Downhill Video mit toller Musik: